E.S.Becker, J.Hoyer – Generalisierte Angststörung (Fortschritte der Psychotherapie)

Im Mittelpunkt der Generalisierten Angststörung steht das Sich Sorgen. Manche Patienten beschreiben, dass sie sich viele Stunden pro Tag Sorgen machen und an nichts anderes denken können. Oft entstehen Sorgenketten- von einer Sorge geht es in die nächste über, ohne dass diese zu Ende gedacht werden. Auch charakteristisch ist, dass die Sorgen als unkontrollierbar wahrgenommen werden, wodurch diese zu noch mehr Angst und zu höherer Belastung führen. Meistens haben die Sorgen und Ängste einen sehr realistischen Hintergrund. Panikattacken treten bei einer generalisierten Angststörung eher selten auf.

Der vorliegende Band stellt drei verschiedene Therapiemethoden vor, die speziell für die Behandlung von generalisierten Angststörungen entwickelt wurden. Zum einen geht es um ein Konfrontationsverfahren. Hier sollen Sorgen zu Ende gedacht, also katastrophisiert werden. Dabei wächst die Angst zunächst. In der Regel werden die Sorgen nie zu Ende gedacht um das Angstniveau niedrig zu halten. Die gleiche Sorge, bzw. das erarbeitete „Drehbuch“ soll nun so oft durchgedacht werden, bis die ausgelöste und empfundene Angst niedriger wird und die Sorge ihre Bedrohung verliert. Bis also die Psyche habituiert.

Das zweite Verfahren stellt die Kognitive Therapie nach Wells dar. Dieser fand heraus, dass die Sorgen über die Sorgen, sogenannte Meta- Sorgen, für die Patienten schlimmer sind als die eigentlichen Sorgen. Manche Patienten fürchten, bei all den Sorgen verrückt zu werden. Wells konnte bestätigen, dass das intensive Hinterfragen dieser sogenannten Metasorgen zu einer Reduktion der Belastung und zu geringeren Sorgen führen. Notwendig dafür ist, zunächst die Metasorgen herauszufinden und diese konkret zu beschreiben.

Das dritte Verfahren konzentriert sich auf die körperliche Ebene der Angstempfindung. Es ist die Angewandte Entspannung nach Öst, welches auf der progressiven Muskelrelaxation beruht. Ziel ist es, dass die Patientin/ der Patient lernt, sich innerhalb weniger Augenblicke zu entspannen. Erst wenn dies gelingt, soll das Entspannungsverfahren in einer angstauslösenden Situation eingesetzt werden. Auch bei diesem Verfahren, wie bei den oben genannten, erfährt der Patient, dass er seine Angst und die Sorgen kontrollieren kann.