Andreas Knuf hat sich in einem seiner jüngsten Werke mit Akzeptanz auseinander gesetzt. Er geht dabei der Frage nach, was eigentlich „annehmen“ bedeutet, was Sinn macht, angenommen zu werden und vor allem, welche Auswirkungen es hat, etwas nicht anzunehmen. Oft passiert es dann, dass wir mit einer ungeheuren Kraftanstrengung gegen eine Situation, ein Gefühl oder einen Zustand ankämpfen, und am Ende dann doch sehr unzufrieden, wütend und traurig sind, dass die erwünschte Veränderung nicht gelungen ist. Wer kennt es nicht, im Stau zu stehen und immer grantiger zu werden? Oder die ewigen Streitigkeiten mit einem Nachbar zu erleben? Oder beim Reden über die Vergangenheit immer noch Ärger, Wut und Vorwürfe zu verspüren bzw. loswerden zu müssen?
Annehmen. Es ist wie es ist. Es ist vielleicht oder sogar sicher nicht alles gut, wie es war und wie es ist, aber die Veränderung ist möglicherweise nicht möglich. Vergangenes kann nicht verändert werden. Und auch andere Personen um uns herum lassen sich nicht verändern. Ja selbst wir haben einen stabilen Charakter, bringen eine Persönlichkeit mit, die zu verändern nicht möglich ist. Es gilt, „Ja“ zu sagen.
Andreas Knuf schildert sehr eindrücklich, welche positiven Konsequenzen dieser Weg mit sich bringt : Wohlbefinden, Zufriedenheit, Freundlichkeit sich selber gegenüber.
Der Zugang der Akzeptanz hat auch sehr viel mit dem Selbstmitgefühl zu tun, welches – meiner Meinung nach – einen wichtigen Bestandteil ein jeder Therapie einnehmen sollte. Die Verhaltenstherapie kennt beide Konzepte, sowohl jenes des Selbstmitgefühls als auch die ACT (Akzeptanz Commitment Therapie).
Im Gegensatz zu anderen Werkzeugen ist Akzeptanz oder eine annehmende Haltung nicht erlernbar, sondern man erfährt diese oder wird mit einer solchen beschenkt. So toll es auch wäre, diese antrainieren zu können. Aber das vorliegende Buch hilft dabei, diese annehmende Haltung, den Seins- Modus, das Geschehen lassen, zu finden.