Anna S. Höpfner – Das Lächeln der Leere

Magersucht. Anorexie. Sofia, ein junges Mädchen, 14 Jahre alt, mit einem BMI von 15 oder sogar darunter, fährt für zwei Monate in eine Therapieeinrichtung für Essstörungen.

Frau Höpfner beschreibt hier einen Ausschnitt ihrer eigenen Lebensgeschichte, weshalb dieser Roman sehr authentisch, warmherzig und ehrlich ist. Ausgangspunkt ist die große Angst vor diesem Aufenthalt, mitsamt der Ablehnung und der eigenen Verwunderung, überhaupt diesem Schritt zugestimmt zu haben. Gleichzeitig aber besteht doch der Wunsch nach Veränderung und das Erahnen, dass es so nicht weitergehen kann und das Wissen, dass dieses Leben weder die ersehnte Freiheit noch das erwartete Glück mit sich bringt. Woche für Woche nimmt die Autorin den Leser mit in ihre Welt, zu ihren Ängste und ihren Sehnsüchten und beschreibt den langsamen Sinneswandel. Vom Widerstand und der inneren Abwehrhaltung hin zum Willen, eine Gewichtszunahme anzustreben und für eine solche zu kämpfen. Die beschriebene Patientin war vor der Erkrankung eine leidenschaftliche Reiterin, bis sie dann dafür zu schwach wurde und das Sitzen am Pferderücken im Sattel zu weh tat. In der Therapie darf sie wieder einmal auf einem Pferd sitzen- das löst einen Sinneswandel aus. Sie bekommt Lust, all die, durch die Krankheit, verloren gegangen Dinge in ihrem Leben zurück zu gewinnen und beginnt nun den Kampf mit ihrem größten Feind- mit sich selber. Mit ihren Stimmen, die jeden Bissen, jede Mahlzeit genau beobachten und kritisieren, die ihren Körper unter die Lupe nehmen und sie als Person in Frage stellen.

Es ist ein sehr lesenswertes Buch einer Jugendlichen auf der Suche nach ihren Werten und ihrer Identität.